Wer Esel in den Himmel treibet
muß selber sehn wie er sie weidet
♦♦♦
Im Walde auf dem Eise rutschen aus die Hirsche
und fallen um.
Die Rotkehlchen im Baume sind vergrippet
und krächzen rum
♦♦♦
Im Rathauskeller
tobt wild der Bürgermeister.
Gejagt von bösen Geistern
ist er die Treppe hinuntergeplumpst
♦♦♦
Auf Postbotenköpfe
fallen manchmal Blumentöpfe.
Als Postbote hat man es schwer
Wenn nach wildem Gefeste besoffene Götter
die Tempelhöhe erschwanken,
da biegt sich die Sonne vor Lachen,
und staunend zappeln die Pappeln am Bach
♦♦♦
Lieber Gott,
der du
Kochtöpfe von Regalen rumpelnd fallenlassen kannst -
Reparier mir bitte
meine Armbanduhr
♦♦♦
Der Eisbär wieget schwer, so schwer.
Noch schwerer wieget das Nashorn.
Doch wenn das Nashorn ein Waldhorn wär',
so wöge es leichter
Drachenjagende Rittersleut
bevölkern nicht mehr die Straßen heut.
Dafür gibt’s nun überall Dackel.
♦♦♦
Wenn Hasen bergauf
ausser Puste geraten,
machen sie kehrt
und hoppeln bergab
♦♦♦
durch wumpelnde Dunkel
ist Erwin gehumpelt
und plitsch in den Brunnen geplumpset
♦♦♦
Am Wasserfall stand Kröttelmann;
das Wasser, das da runter kam
das spritzte ihn ganz naß.
Warum er stand, der Kröttelmann
und nicht vorm Wasser Reißaus nahm,
das blieb bis heut ein Rätsel
♦♦♦
Wenn Grete
auf dem Wege
einen Käfer träfe
– Was würde sie dann wohl sagen?
Sollte beim Löschen der Lampe
der Schalter nicht schalten,
so nimm einen Löffel
und schlage die Lampe kaputt
♦♦♦
Während Kater Pater jagen,
schrei'n die Schneider auf den Leitern;
und die Pfauen tun sehr staunen
Herbert Kösselqualm
Rollt' runter von der Alm
den grünen Hang hinab.
Und wie er unten war,
da war er platt
♦♦♦
Petrus stand frierend vorm Himmelstor:
Der Schlüssel war weg. Er hatt' ihn verlor'n.
Er stand da und fror.
♦♦♦
Ein Wandrer, der wandernd ins Wasser gefallen,
schwimmt in den Wellen wirr durch die Lande
♦♦♦
Winkende Wunderkinder
wanken durch Wogen
verwirrter Bewundrer
♦♦♦
Der Herzog von Blömmelbamm fiel von dem Rosse,
auf dem er so saß in grimmigem Stolze.
Er fiel auf die Erde und lag dann da rum,
das Ross stand daneben und guckte ganz dumm.
♦♦♦
Onkel Ferdinand
hat Whisky getrunken,
ist stolpernd und schwankend
herumgehunken,
und ist in den Bach dann gefallen.
Tante Frieda hat ihn herausgezogen,
den Riemen genommen,
und mit dem Riemen
ihn gründlich verdroschen.
Und laut hat der Onkel geschrien.
♦♦♦
Den Bären soll man endlich mal erklären,
wie schön es ist, veganisch sich zu nähren
Im Brimstal verkrümpelt die Sonne im Torf,
der Mond schwankt besoffen am Himmel;
ein Werwolf jagt heulend die Bauern durchs Dorf,
und die Enkel der Onkel zerflackern im herbstlichen Sturm
♦♦♦
Auf einer Seifenkiste neben einem Weiher
saß, von Nebeln eingehüllt, ein Reiher.
Dieser Reiher wußte nichts von Seife,
denn zum Seifekennen fehlte ihm die Reife
♦♦♦
Wenn Wespen Lesben durch die Felder jagen
und Lesben gegen Wespen demonstrieren
entrollt die Ürgodedda ihre Fahnen
♦♦♦
Als Erwin Primmboldt
– genau, derjenige, der damals das Rotkäppchen verführte
und deswegen beinahe vom Wolfe aufgefressen worden wäre –
sich an einem lauen Frühlingsmorgen in sein Ruderboot setzte und losrudern wollte,
brach unter ihm das Ruderboot auseinander,
und Erwin Primmboldt versank in den Fluten.
Seitdem ist er verschwunden.
Einfach weg.
♦♦♦
Erwin Primmboldt hat sich mal kurz bei uns bemerkbar gemacht;
aber nur, um sofort wieder zu verschwinden.
Laut Ansicht von Kollegin Susanne
wurde er von Seeungeheuerinnen gekidnappt
und muß nun Muscheln putzen.
Und sicher ist was dran an ihren Worten.
Besoffene Eber
jagen hinkende Jäger
durch Wiesen und Täler
bis hin zum Wasserfall.
Am Wasserfall fallen die Jäger ins Wasser
und werden vom Wasser ganz nass und noch nasser.
Die Eber gucken herab vom steinigen Ufer
wie die Jäger vor Nässe und Kälte zittern und fluchen
♦♦♦
„Wenn du den Deckel aufmachst, kriecht Plommwein heraus,“
sagte Blömmler zu Hürgokh.
„Plommwein aber soll drinbleiben.
Drum laß den Deckel zu.“
Doch Hürgokh hatte eh keine Lust, den Deckel aufzumachen.
Und Plommwein hatte keine Lust, herauszukriechen.
Drum blieb so oder so alles beim alten.
♦♦♦
Tust den Hecht du in den Weiher
sind die Goldfisch‘ all im Eimer
***
(Die Goldfische sind im Eimer, weil sie im Weiher sind)
♦♦♦
Eberhard, der Pinguin,
fällt beim Laufen dauernd hin.
Am Nordpol ist es furchtbar glatt;
wild fluchen tut der Eberhard
Wenn du im Apfelbaume Kirschen erntest,
hast du die Bäume verwechselt.
Hast die Wand du gesäubert
von den totgeschlag'nen Fliegen?
Schon weit're Fliegen warten,
sich geplättet an die Wand zu schmiegen.
In Rom jagten Caesar die Kater,
denn Caesar sah aus wie ein Pater.
Vor den Katern floh Caesar nach Gallien hin;
doch in Gallien gab es der Gallier viel,
und die waren schlimmer als Kater.
Im Sturme hüpfen über feuchte Erde
die Reste von kaputten Regenschirmen
Sitzt ein Mensch auf einem Baum,
kann man ihn von unten schau’n.
Sitzen viele Leute oben,
werden sie wohl dorten wohnen
♦♦♦
Fliegt die Fliege gegen Westen,
bleibt das Wetter so wie gestern
♦♦♦
Wenn Weltenwahnsinns Wirren
gewählte Bürgermeister
durch schräge Wasserfälle schubsen
beginnt die Zeit der Wende
Regen ist einerseits schlecht;
aber andererseits:
Wenn man durchs Fenster zuguckt,
wie den Leuten bei sturmgepeitschtem Regenwetter
die Regenschirme kaputtgehen oder davonfliegen,
hat er doch was für sich.
Die Wissenschaft hat festgestellt,
daß die Erde ein Stern ist mit besonders viel Erdanziehungskraft
und daß sie sich durch ebenselbige Eigenschaft
von allen übrigen Sternen und Planeten unterscheidet.
Warum das so ist,
weiß auch die Wissenschaft nicht.
Aus den Büschen kroch ein Panther,
jagte Tanten durch die Lande.
Weil die Tanten schnelle flitzten
kam der Panther bald ins Schwitzen
Eine müde Honigbiene
ruht auf einer Burgruine,
wo einst wilde Ritter wohnten,
die schon lange sind verstorben