(Die Textgraphiken kann man bei Bedarf herunterladen und frei herumverteilen:
in Blogs, sozialen Netzwerken, dem Nachbarn an die Tür hängend, oder wie sonst auch immer;
nur unter unveränderter Belassung des Namens
und nicht zu kommerziellen Zwecken)
© Raymond Zoller
Unser Leben regelnde begriffslose Wörter
sind wie dumme Könige,
die nicht wissen, was sie wollen
und alles durcheinanderbringen.
Besser, man setzt sie ab.
(Ephemistos)
Wer innerlich frei, kann ungezwungen den Narren spielen.
Verkrampft auf intelligent machen überläßt er den Dummköpfen.
(Ephemistos)
Sich krampfhaft als Bewegung darstellende Stagnation
kann sehr verwirrend wirken.
(Ephemistos)
Kinder sind zunächst klüger als Erwachsene
und verblöden erst nach und nach
durch den verderblichen Einfluß letzterer.
(Ephemistos)
Ein jeder aber,
der aktiv und lautstark in Dinge sich einmischt,
in denen er sich nicht auskennt,
trägt sein Scherflein bei
zum Großen Durcheinander.
(Ephemistos)
Wenn man sich selbst kaum versteht, ist es mühsam,
mit Menschen zusammenzuleben,
die einen noch weniger verstehen.
In solchem Falle
ist Einsamkeit allemale das kleinere Übel.
(Ephemistos)
♦♦♦
Das Übel liegt nicht darin, daß sie noch weniger (oder auch gar nichts) verstehen,
sondern darin,
daß sie Unverstandenes mit irgendwelchen ihnen genehmen Etiketten überkleben
und einen in ein Bild reinpressen,
das meist nicht viel zu tun hat mit der Realität
(Wilhelm von Dorten)
Das Volk braucht Leithammel;
und so schafft es sich selbige
nach seinem Bilde und Gleichnis.
(Ephemistos)
So man,
in traditionsreichem Vaterkomplexe wohl geborgen,
alles auf „Vater Staat“ abschiebt,
vergißt man leicht mal,
daß es außer Politikern auch noch andere Leute gibt
(Ephemistos)
Wo aber der Schein die Menschen beherrschet
und das Sein ein unbeachtetes Randdasein führt –
da wächst das Sein heran zu wirrer Drachengestalt
und verspeiset die Scheinverehrer.
(Ephemistos)
Wer sich mit fremden Federn schmückt
riskiert,
sich mit fremdem Mist zu bekleckern.
(Ephemistos)
So deine Weisheit fromm sich beschränket
die Weisheit der Weisen nachzuerzählen,
wird man dich ehren und achten.
(Ephemistos)
Egal, wie man eine Sache betrachtet:
Hauptsache, man macht sich die Mühe,
sie sich selbst mal anzugucken,
bevor man darüber redet.
(Ephemistos)
Die bedrückendste Geistferne
erlebt man im geistlosen Gerede über Geist.
Ephemistos
Wann immer er will
findet der Mensch eine Mücke,
die sich zu einem Elefanten aufpusten läßt,
aufdaß sie ihn von den realen Elefanten ablenke.
(Ephemistos)
Jedes fortschrittliche Milieu
hat seinen fortschrittlichen Jargon,
durch dessen Verwendung
man sich als fortschrittlich ausweist.
(Ephemistos)
Wer aber in Sümpfen sich gemütlich eingerichtet hat,
für den ist von Moder gereinigte Klarheit
nur schwer zu ertragen.
(Ephemistos)
Solang aber der Mensch nicht lernet zu unterscheiden
zwischen dem, was er versteht und dem, was er nicht versteht,
wird er nur Chaos schaffen.
(Ephemistos)
Zum Geisteskampf braucht es Verwegenheit.
Frömmelnde Ernsthaftigkeit macht alles kaputt
♦♦♦
Лихая удаль нужна в духовной борьбе,
а ханжеская серьёзность только всё портит
Der Tod ist für mich ohne Schrecken.
Doch schreckt mich die weltenversumpfende Blödheit.
♦♦♦
Смерть меня ничуть не страшит.
А страшна мне тупость людская
Nicht nach dem Sinn des Lebens heißt uns das Schicksal suchen,
sondern nach dem Unsinn.
Den unerkannt unser Leben durchdringenden sprachlosen Unsinn
gilt es, bewußt zu ergreifen,
um ihm, dem sprachlos geborenen,
Sprache zu verleihen
und ihn in sichtbarem sprachbegabtem Glanze
auf die Spitze zu treiben
(Hypsopystos)
Isoliert auftretende Idioten sind meist unproblematisch;
sogar können sie in günstiger Umgebung ihr Idiotsein überwinden
und vernünftig werden.
Problematisch werden sie in der Herde,
wo sie sich gegenseitig in ihrer Idiotie bestätigen
und das Material abgeben für die großen sozialen Katastrophen.
(Hypsopystos)
Mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit
bin ich keine frühere Verkörperung von Rudolf Steiner.
(Hypsopystos)
Als Hypsopaedie bezeichnet man den bei erwachsenen Männern gelegentlich auftretenden Trieb,
sich als dreijähriges Mädchen zu kleiden
und sich als solches adoptieren zu lassen.
(Hypsopystos)
Wo gerundet ist, kann begradigt werden.
Gerades läßt sich nicht begradigen.
(Hypsopystos)
♦♦♦
Gerades kann man nicht noch gerader machen.
Nur die Krummheit läßt sich steigern.
(Pystohypsos)
♦♦♦
Manchmal scheint mir,
als sei ich bloß ein des Seins entbehrender Schein.
Doch wenn ich bloß ein des Seins entbehrender Schein bin
stellt sich Frage,
wer denn das ist,
dem das so scheint.
Ich muß darüber nachdenken.
Pystohypsos
Hätten die Götter
das Welterschaffen
der Konkurrenz überlassen
– keine Ahnung, wie das dann wäre
(Pystohypsos)
Auch bei uns zeigt man den weiblichen Körper.
Sogar völlig nackt zeigt man ihn;
und niemand findet was dabei.
Wir haben nicht solche technische Möglichkeiten wie ihr;
bei uns muß man alles mühsam aus Stein herausmeißeln;
was sehr langsam geht.
Deshalb gibt es nur wenig davon,
und eure Archäologen
buddeln Tag und Nacht herum, um alles wiederzufinden.
Pystohypsos
Wir hatten kein Facebook
und keine Maschinenpistolen
in unsern griechischen Landen.
Und trotzdem lebten wir.
So irgendwie…
(Pystohypsos)