Jaulend saß ein Dackel unterm Pflaumenbaume,
und Pflaumen trafen taumelnd seine Schnauze.
Als Dackel unterm Baume hat man’s schwer…
Die Hölle ist überbevölkert.
Im Himmel kampieren die Sünder
und warten und warten...
Des Papstes Stuhl hat eine Maus erklommen.
Der Papst hat sich deswegen sehr erschrocken.
Im Himmel bimmeln wild die Glocken.
Im Garten Eden regen sich die Eber
und jagen auf die Bäume all die Jäger
Zerstreut durchschlurft' er die Straßen
und rammt' an der Ecke
der Mauer scharfe Kante.
O Mist, du verdammter!
Ein Drache schubst vom Dache einen Schornsteinfeger.
Der Schornsteinfeger plumpst hinunter ins Gemüsebeet.
Wild flucht er, und der Drache lacht
Hast die Feinde du bezwungen,
steig hinunter in den Brunnen.
Und dann harre still dort unten
all der Dinge, die noch kummen
Durchs Weltall rumpeln die Planeten.
Wer sich ein Raumschiff kauft, kann sie betreten
und rumpelt mit
Verwirrte Weihnachtsmänner stolpern durch die Straßen.
Knecht Ruprecht hat ein Motorrad geklaut und sich verfahren.
Verdattert guckt die Sonne hoch vom Himmel...
Die Hühner erbrünkeln in wildem Gegacker,
und naht sich ein Marsmensch, so wird er zerhacket
Zerrumpeltes Rindvieh
grast in den Bergen,
rutscht von den Hängen
und steigt wieder hoch...
Von einer Fichte fiel ein Dichter;
hat ganz furchtbar rumgeschimpft.
Von Fichten fiel der Dichter nicht mer,
weil er dann nicht mehr hochgeklimmt.
Im Himmel verschimmeln die Wolken.
Die Götter sitzen im Keller beim Skat,
und tranige Wanzen zernagen verschlafene Tanten.
Wie kam der Rettich zu dem Meere?
Das weiss kein Mensch.
Selbst Gott legt die Stirne in krausige Falten
und sucht ganz verzweifelt nach Antwort
Die Schöpfung schuf einstens ein eitel posierender Gott,
aufdaß sie ihn lobe.
Als Oberlober
schuf er
nach eigenem Bilde
den Menschen:
aufdaß der den Lobesbedarf seines Gottes verstehe
und eifrig sich übe im Loben.
Und wer von den Menschen mißraten,
guckt zu
und wundert sich sehr.
Im Apfelbaume, hoch im Geäst
saß kummervoll guckend ein Nashorn.
Es saß da und guckte,
und guckte und guckte und wusste nicht weiter.
O Mensch, was stehst du so sinnlos herum?
Erbarme dich seiner, hol eine Leiter!
„Im Stadtpark jagen verwirrte Giraffen verirrte Hausierer“, sagte Krückh.
Man entgegnete ihm,
daß es im Stadtpark keine Giraffen gibt,
und der Stadtpark sei nicht groß genug, als daß Hausierer sich darin verirren könnten.
Krückh antwortete, er habe das nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinne gemeint.
Woraufhin alle verstehend nickten und tiefsinnig schlaue Gesichter machten.
Affen reiten auf Giraffen,
jagen Könige und Pfaffen
durch den wilden Urwald hin
Wenn's dunkel ist, ist nichts mehr zu erkennen.
Die Löwen sehen aus wie große Hunde
und sind ganz lieb…
Der Hund hat die Katze gefressen.
Er hat sie gefressen, sie hat ihm geschmeckt,
und nun ist er satt, und die Katze ist weg.
Wenn Weihrauch und Myrrhen im Nebel versinken,
und Könige stolpernd durch Sümpfe sich quälen,
erlebet die Menschheit den Durchbruch
zu lustigen Zeiten
In rumpelndem Wüten zerstampfen die Stadt Elefanten.
Die Straßen zerzausen sich wirrend in brausendem Sturm.
Aus Kellern entweichen die Ratten, die Krähen verzweifeln,
und Haifische gucken verdattert aus dunklen Kanälen
Wenn die Mäuse größer wären,
müsste man größere Mausefallen bauen.
Im Himmel fliegt ein Engel rum
und sucht nach dem Pralektikum.
Seit vielen Stunden tut er suchen,
man hört ihn schimpfen, zetern, fluchen
Von Patern verfolgt
entkroch in die Tonne die Nonne.
Und traf in der Tonne
vor Tanten geflüchtete Onkel
Kardinäle
durchschwimmen Kanäle.
Und werden nass
Besorgte Nachfrage eines Kollegen:
Jetzt auch noch kanäledurchschwimmende Kardinäle. Bist du etwa katholisch worden?
Meine Antwort:
Mich ergötzet das lautlich-rhythmische Zusammenspiel von Kanälen und Kardinälen
und bin Katholiken wie Kanalbauern dankbar,
dass sie mir das Material liefern für solches lautlich-rhythmisches Plastizieren.
Ein zeitgemäß arbeitender Bankräuber
setzt zum Bankberauben eine besonders große Coronamaske auf.
Wenn er solcherart maskiert die Bank betritt,
macht man ihm ehrfürchtig Platz,
da man ihn für einen besonders verantwortungsbewussten Zeitgenossen hält;
und wenn er dann die Pistole zieht,
geht man davon aus, daß er solches nicht ohne Grund tut.
Erst nach vollzogenem Bankraub
merken einige, daß was nicht stimmt.
Verunfallte Brummer lassen sich leichter fotografieren
als unverunfallte.
Wenn sie unverunfallt herumhuschen
verwackelt man sie
Hans Krüggelmann krabbelt' die Felsen entlang,
dieweil Krababaros die Affen verschlang.
Als die Affen mitsamt Krababaros verschwunden,
da rutschte er aus und stürzte nach unten
Ein ausgesprochen merkwürdiger und schwer zu enträtselnder Fall.
Ist Krababaros ein Bekannter von Krüggelmann, der bei einem gemeinsamen Spaziergang plötzlich Hunger bekam und Affen verspeiste? Und Krüggelmann, der keinen Hunger hatte, kraxelte derweil auf den Felsen herum?
Oder ist er ein hungriger feindlich gesinnter Kannibale, der Krüggelmann verspeisen wollte; und weil Krüggelmann auf die Felsen flüchtete, verspeiste er die Affen?
Warum zum Schluss die Affen verschwunden sind dürfte für beide Versionen klar sein: Sie sind verschwunden, weil Krababaros sie verspeist hat. – Schwieriger die Frage, warum Krababaros verschwindet. Falls er ein Kannibale ist, hat er nach Verspeisen der Affen vermutlich keinen Hunger mehr und geht einfach weiter. – Falls er ein Bekannter von Krüggelmann ist, so haben sie sich vielleicht getroffen, um irgendwelche Fragen zu besprechen. Da die Fragen alle geklärt waren, ging er nach Hause.
Einfacher die Frage, warum Krüggelmann ausrutschte und nach unten stürzte. Sowas kann jedem passieren.
Kolonnen
tonnenrollender Nonnen
zieh’n rumpelnd durch Felder und Wälder
Engelbesänftigte Tanten
retten dackelverfolgte Onkel
und pflegen die dackelgebissenen Wunden
♦♦♦
Die Engel besänftigen die Tanten, um während einer Friedensphase
in Ruhe eine Verschärfung des Onkel-Tantenkrieges vorzubereiten.
An einem Dauerfrieden sind sie nicht interessiert, da solches langweilig wäre.
Frösche sind keine Politiker.
Drum nimmt man ihr Quaken nicht ernst.
In der Kanne sitzt die Tante.
Weil sie mit dem Onkel zankte,
hat der Onkel sie verkannt.
♦♦♦
verkannt: von „verkannen“, in eine Kanne reintun
Der Onkel hat die Tante verkannt = Der Onkel hat die Tante in die Kanne gesteckt
Die Tanten vertauschen die Taschen im Herbst.
Im Herbst sind die Bäume ganz bunt,
und die Hirsche, die schwitzen
Uns haben die Kühe durch Felder gejagt,
und Hunde die Hosen zerrissen.
Die Platzhirsche haben das Brot uns zernagt,
und Haie die Hemden zerbissen
Wer nach Besteigen eines Baumes
runter auf die Erde plumpst,
braucht zum Herunterkommen keine Leiter
Besoff’ne Fledermäuse
hängen verstreut in den Zweigen
und plumpsen im Takte hinab auf die Erde
Was wäre die Welt
ohne Nashorn und Waldhorn!
Durch leere Bahnhöfe
streunten lahmende Tiger,
und trostlos trauernd
in farblosen Tassen
trockneten trüb die Espressoreste
Gejagt von einer Ringelnatter
flüchtet Emil Primmelschnatter;
läuft seit Tagen so herum…
Auf einem Baum in der Allee sitzt Erwin Krüggelmeier;
bewirft, wen er erblickt, mit faulen Eiern.
Und keiner weiß, wie er die vielen Eier hochgebracht…