Würden all die Leute, die groß von Bewußtseinswandel und von sozialer Verantwortung reden, sich selbst auch nur klein wenig um elementaren eigenen Bewußtseinswandel kümmern und mit sich wandelndem Bewußtsein sich selbst in eine soziale Erneuerung einbringen – so stünden wir heute ganz anders da.
Wo ich dumm bin, bin ich dumm.
Wobei es mir egal ist, daß ich in den Bereichen, wo ich dumm bin, nach außen hin nicht glänze (sowieso wird echtes Licht von den in ihren jeweiligen fortschrittlichen Vorstellungen befangenen braven Bürgersleuten als wirre Finsternis empfunden).
Stören tut mich einzig die Verfinsterung meiner Sicht.
Ehrgeiz ist der Feind des klaren Ausdrucks.
Wem es um Ehre geht, der faselt vor sich hin…
Die „Ungebildeten“ früherer Zeiten lebten im Einklang mit der Natur, wurden von ihr erzogen,
während die heutigen Ungebildeten und Halbgebildeten
in das Chaos wirrer Landschaftsgestaltung, schwafelnder Massenmedien, seichter Chats
hineingezogen werden;
und statt zu denken lernt man Knöpfe drücken und auf Schlagwörter reagieren
Das einzige Ziel, das ich anerkenne, ist die bewußt geführte Bewegung.
Statische Ziele kommen für mich höchstens als ungefähre Orientierungspunkte in Frage, die ich irgendwo in die Zukunft vor mich hingestellt habe; sonst sind sie zu nix nütze.
Wenn zu individueller Entwicklung anregendes Gedankengut einem Institutionalisierungsprozess zum Opfer fällt, verhärten sich die als Anregungen gedachten Äusserungen zu Dogmen mit gedankenlos nachplappernder Anhängerschaft.
Wobei mitunter eine absurdologisch hochinteressante Umkehrung auftritt: daß nämlich solche Anhängerschaft individuelle Entwicklung als Schrulligkeit oder gar Ketzerei betrachtet.
Wichtig ist mir gedankliche Klarheit im Umgang mit den verschiedenen Schichten der Wirklichkeit.
Womit nicht gemeint ist eitles Herumtheoretisieren; solches ist eher geeignet, die Wirklichkeit zu übertünchen.
Wenn der Mensch lernt zu unterscheiden, wo sein gedankliches Tun bestimmt ist durch das Bedürfnis, sich zu orientieren, und wo durch Eitelkeit oder das Bedürfnis "mitzureden" – wird alles gut.
Die Verwendung des Begriffs „Randgruppe“ hängt vom Gesichtspunkt ab.
Vom Gesichtspunkt der geistigen Beweglichkeit und der bewussten Verarbeitung von Lebenserfahrung, zum Beispiel, erscheinen die braven Bürgersleut mitsamt ihren Promis als Randgruppe
Von Größenwahn umfangen
darbt manches Volks vor sich hin in erstarrter Erbärmlichkeit.
Würden sie sich darauf besinnen, was sie sind, was sie können, wo Klärung vonnöten ist,
so könnten sie sich in freiem Austausch mit ihrer Umgebung entwickeln,
und die erstarrte Erbärmlichkeit wäre weg.
"Mit Ihrer Registrierung sind Sie Ihrem Traum vom eigenen Buch schon einen großen Schritt näher."
(BoD-Werbung)
♦♦♦
Ganz früher kamen Bücher zustande, wenn jemand etwas öffentlich zum Ausdruck bringen wollte, was über die Grenzen seiner eigenen vier Wände hinaus für andere interessant sein könnte.
Und heute - weil er in seinen vier Wänden vom eigenen Buche träumt...
(Wilhelm von Dorten)
Voller Unwillen
betrachten manche Anthroposophen
das sie umfließende freie Geistesleben.
Ob der Corona-Virus als Krankheitserreger von besonderer Bedeutung ist – kann ich nicht beurteilen.
Aber als Panikerreger ist er unübersehbar effektiv
Menschen, die ihre ganze Kraft dazu verwenden,
gescheit zu wirken,
empfinde ich als dumm.
Menschen, die bemüht sind,
unter Einsatz ihrer jeweiligen Möglichkeiten sich zu orientieren,
erlebe ich als meinesgleichen.
Außer den offiziell anerkannten Promis bevölkern den Olymp der deutschen Volksgötter zusätzlich noch die Doktoren.
Auch Politiker sind Promis und gehören somit zu den Göttern; und wenn ein Politiker noch einen Doktortitel hat, so ist er ein ganz besonderer Gott.
Falls nun ein als besonderer Gott verehrter Politiker irgendwen stört, oder wenn die Journalisten einen neuen Skandal brauchen – wirft man ihm einfach unrechtmäßiges Vorgehen beim Erwerb seines Doktortitels vor, und schon hat man seinen Skandal.
Von der Seite betrachtet natürlich saukomisch; aber die nehmen das tierisch ernst.
Im deutschen Bildungsphilisterjargon geht inzwischen die Rede davon, "daß man Wohlstand neu definieren muß".
Längst ist es nämlich unserer fortschrittlich zivilisierten Menschheit gelungen, das störende Sein durch Etiketten und Posieren zu verdrängen; und wenn von hierzu befugter Stelle einem Lebenszusammenhang das Etikett "Wohlstand" verpasst wird, so hat man sich gefälligst wohlzufühlen.
Je mehr man versteht, desto unermesslicher werden ringsum die unverstandenen Weiten.
Besser, man unterdrückt das unsinnige Orientierungsbedürfnis; und sofort wird alles klar
Die Vulkane
gucken von den Höhen ihrer Krater
auf die wirre Menschenherde.
Und haben keine Lust mehr, auszubrechen.
Zum Geiste kann man durchfinden auf dem Umweg über die unterschiedlichsten Abwege.
Darunter einer der gefahrvollsten – das Zerreden des Geistes.
Das Zerreden kann zur heimtückischen Mausefalle werden, in der man steckenbleibt, ohne überhaupt zu merken, daß man reingetappt ist.
Wenn durch kluges Reden über Schicksal
den Blick man sich vernebelt für das Schicksal,
so schafft man sich das Schicksal der Verneblung
Klüngelhafte Gruppenseligkeit ist für den, der nicht drinsteckt, leicht zu erkennen.
Klüngelhafte Gruppenseligkeit, in der man selbst drinsteckt,
kann einem leicht verborgen bleiben;
es sei denn, man hat Übung in distanzierter Selbstbeobachtung.
Doch lustig, wenn ein Gehirngläubiger von "seinem" Gehirn spricht:
Mein Gehirn liest, mein Gehirn denkt…
Wobei "er" – bzw. "sein" Gehirn – nicht merkt,
daß das "mein" in der Luft hängt,
da "er" laut "seiner" bzw. "seines" Gehirnes Theorie
ja nur als aus der Gehirntätigkeit resultierender Schein vorhanden ist
bzw. vorhanden scheint.
Kollege Sandro teilt – wie's scheint: mehr oder weniger im Ernst – die Menschheit nach Art und Abstammung in zwei Gruppen ein:
Zum Einen der Teil der Menschheit, der sich durch eine gewisse geistige Beweglichkeit auszeichnet und in der Lage ist, ohne Schematismus auch in neuen Situationen sich zurechtzufinden und verantwortungsbewußt zu handeln; und dieser Teil der Menschheit stammt, wie er sagt, „von Gott“.
Die andere Gruppe lebt in grobem Schematismus, zwingt jeder Situation ihre angelernten Schemata auf, und wo bei der ersten Gruppe Verantwortungsbewußtsein ist, ist hier Hörigkeit gegenüber der übergeordneten Instanz. Die Vertreter dieser zweiten Gruppe, die ihre würdigste Vertretung im Beamtenstand hat (weshalb Sandro sie kurz „die Beamten“ nennt), stammen nicht von Gott ab, sondern vom Affen.
Man mag damit einverstanden sein oder nicht; aber irgendwie trifft es den Kern der Sache.
Wird jemand durch billige Kaffeeklatschgerüchte dazu gebracht,
sich von dir abzuwenden,
so freue dich:
Leute nämlich,
die sich durch billige Kaffeeklatschgerüchte beeinflussen lassen,
würden dich nur stören.
Nach seinem unhinterfragt hingenommenen Bilde und Gleichnis
schuf sich der Mensch seinen Gott;
und sein Gott wurde ein eitler Pfau,
der dauernd gelobt sein will.
Bei etwas Selbstbeobachtung
würde der Mensch sich vernünftigere Götter schaffen.
Eigentlich kann nun nichts mehr schiefgehen.
Nämlich ist alles bereits in solchem Maße verbogen,
daß es auf klein wenig mehr oder weniger Schiefe nicht mehr ankommt.
Hehre Worte
führen gnadenlos auf die Abwege
eitelkeitsgetragenen leeren Predigertums.
Im Gefahrenfalle
einfach den Sinn mit gedankengetragenem reinem Geblödel durchpusten,
und alles wird gut.
Von Barmherzigkeit halte ich nichts.
Wenn ich jemandem helfe,
so tue ich das,
um ihm, auf Augenhöhe, zu helfen;
und nicht,
um in Erfüllung irgendwelcher abstrakter Barmherzigkeitspostulate
mich über ihn zu erheben.
Zurück zu Band V In Laufe des Auffüllens kommt dann irgendwann auch Band VII