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Die Gräfin Bette hatte einstens im Walde sich verlaufen;
und wie sie so herumirrte traf sie eine böse Hexe
und fragte sie nach dem Weg.
Die böse Hexe beschrieb ihr genau, sie sie zu gehen hat
und wünschte ihr eine angenehme Heimkehr.
Während Gräfin Bette, die Anweisungen der bösen Hexe befolgend, sich so dahinbewegte,
stellte sie in wohligem Erschauern sich vor,
was nun alles passieren kann.
Doch der Weg brachte sie unbarmherzig zurück in ihr Schloss.
Gräfin Bette war sehr enttäuscht
und nahm sich vor,
nie wieder eine böse Hexe nach dem Weg zu fragen.
Obigen Text findet man in dem Sammelband
"Einblicke in Abwege"
(Seminar-Verlag Basel)
Auf Gräfin Bettes nackte Schulter
Setzte sich verwegen, munter
eine Wespe.
Verschmitzt schielt‘ Gräfin Bette
hinüber zu der Wespe,
und sagte mit kokettem Lächeln „Na-aa?“
Da hat die Wespe sie gestochen.
Die Gräfin Bette sprach „Oho!“.
Die Wespe nickte. Flog davon.
Die wespophile Gräfin Bette
liebt die Stiche wilder Wespen
Sieben Räuber jagen Gräfin Bette.
Graf Egon tät sie gerne retten.
Doch Gräfin Bette möchte nicht, daß man sie rette:
als Räuberbeute will sie an die Kette
Die Gräfin Bette hat in Ürdüks Netzen sich verheddert
Graf Bette ist darüber sehr erbost
und will, daß sie sich da herausentheddre.
Doch Gräfin Bette fühlt sich wohl in Ürdüks Krallen
und sagt, daß diese Netze und die Krallen ihr gefallen.
In Ürdüks Netzen räkelt Bette sich, die Gräfin.
Graf Bette sieht, wie in den Netzen
Der Gräfin Bettes wahres Sein sich nun entfaltet
und daß ihr solches besser steht
als braves Darben in der Ehe engen Schranken
In lustvollem Räkeln die Spinne erwartend
summet im Netze die Fliege
(Philophagie
ist eine von E. Krivoi-Krokovski entdeckte sexuelle Richtung,
die ihre Befriedigung im Aufgegessenwerden findet)
Sie liebte es,
sich in ausgefallene Situationen zu begeben,
in denen sie sich dann so kunstvoll zu verheddern verstand,
daß sie sich nur mit Hilfe noch ausgefallenerer Maßnahmen daraus herauswinden konnte.
In den mondbeschienenen Büschen
ertönte plötzlich lautes Rascheln,
und ein unbestimmtes Gefühl sagte ihr,
daß irgendwas nicht stimmt.
Das beruhigte sie.
Denn sie hasste es, wenn immer alles stimmt.
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Laß dich nach Lust und nach Laune verwumpeln,
doch ohne in wirres Gewüll zu entschrumpeln
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Fürst Erwin und die Gräfin Biert
sind im Park herumflaniert,
als plötzlich böse Räuber kamen
und die Gräfin mit sich nahmen.
Erwin war gar sehr empört,
und fand, daß das sich nicht gehört.
Die Gräfin Biert, im Gegenteil,
fand die Sache furchtbar geil
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Gespinst eines ruchlosen Gottes
in welchem die schöne Gejagte
sich lustvoll verfing.