Als ich am Montag früh unter der Bettdecke hervorkroch, da fiel mein Blick auf einen Gegenstand, dessen Anwesenheit mich ganz außerordentlich erstaunte. Nicht nur, daß ich es nicht erwartet hätte, ihn in meinem Zimmer zu erblicken – bis zu jenem verhängnisvollen Moment schien es mir überhaupt zur Gänze ausgeschlossen, daß solche Gebilde sich auf diese unsere Welt verirren können. „Eine fliegende Untertasse“ – schoß es mir durch den Sinn; obwohl ich genau weiß, daß fliegende Untertassen ganz anders aussehen und daß ihre Existenz zudem von jeder ernstzunehmenden Wissenschaft bestritten wird. — Nein; eine fliegende Untertasse konnte das nicht sein; die würde anders aussehen und könnte zudem nicht in meinem Zimmer stehen, weil es sie nachgewiesenermaßen nicht gibt. Aber was soll es sonst sein?
Ich überlegte. Doch nichts fiel mir ein. – „Vielleicht besser, ich schlaf noch etwas“, – dachte ich. – „Mit wachem Kopfe kann man sicher besser nachdenken.“
Und so drehte ich mich auf die andere Seite, zog die Bettdecke über die Ohren und schlief sogleich ein.
Als ich wieder aufwachte, war der Gegenstand weg.
Keine Ahnung, was das gewesen sein könnte...
Diesen Text findet man, neben vielen anderen, in dem Taschenbuch
RaBaKa-Publishing, Edition Ivata
Erscheinungstermin: Juni 2013
Seitenzahl: 196
ISBN: 978-3-940185-25-9
Sollte der vom Pferde geschubste König über den Buchhandel nicht mehr erhältlich sein,
so kann man ihn über den Vertrieb des Seminar-Verlags
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Der Verfasser schreibt in Deutsch und in Russisch, und für die in diesem Band veröffentlichten Texte gibt es jeweils auch eine russische Version. Die russischen Versionen findet man in dem entsprechenden russischsprachigen Band mit dem Titel «Как я сшиб короля с коня».
Außer für Russischsprachige kann das auch für deutschsprachige fortgeschrittene Russischlernende interessant sein. Letztere können beim Seminar-Verlag ein deutsch-russisches Bücherpaar bestellen.
Die Erzählungen kennzeichnet eine für Zoller typische inhaltliche Unernsthaftigkeit, kombiniert mit einer streng durchgestalteten Form. Die Szenen und Orte der Erzählungen reichen hinein ins Reich des Fantastischen; aber auch ganz normale Alltagsszenen weiß der Autor ins Absurde zu führen. Seine Protagonisten verhalten sich so, wie es nach Ansicht Zollers nicht allein Romanfiguren gut stände, sondern auch dem regelkonformen „Zivilisationisten“.
(Erika Reglin-Hormann)
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