Die Klamurke Belletristik

Eugen Winkelried

Die Entstehungsgeschichte dieses Zyklus über den schweizerischen Helden Eugen Winkelried ist folgende: Irgendwo hörte ich ein Soldatenlied über besagten Helden. Das Lied war, wie bei Soldatenliedern üblich, saudumm; doch aus irgendwelchen Gründen schien mir, als könne man es auch noch dümmer machen. Und so setzte ich mich an die Arbeit.

[als dann alles schon fertig geschrieben war und mir weiter nichts mehr einfallen wollte, erfuhr ich, daß jener Held nicht Eugen geheißen hat, sondern Arnold. Aber das macht nichts.]

In der Rahmenstruktur „Vermischte Prosa“ findet man auf der Linkleiste die Abteilung „Eugen Winkelried“ mit weiteren Winkelried-Texten.

Der Kanton Zürich

Als Eugen Winkelried einstens beim Frühstück saß, ereilte ihn die Nachricht, daß schon wieder einmal Feinde in die schweizerische Heimat eingefallen sind und vertrieben sein wollen.

Eugen Winkelried aber, der es nicht liebte, wenn man ihn beim Frühstücken stört, winkte ab: Was sollen wir - sagte er - uns dauernd mit den Feinden herumzanken? Sollen sie doch im Lande bleiben! Wir werden sie ganz einfach assimilieren!

Also sprach Eugen Winkelried und frühstückte weiter.

Die Feinde aber blieben im Lande und wurden alsbald schon assimiliert. - Seit jenen Zeiten aber gehört der Kanton Zürich - denn von dorten her waren die Feinde gekommen - zur Schweiz.

© Raymond Zoller