Die Klamurke Belletristik

Der Monitor

Als Brockifock den Kontrollraum betrat, war der Monitor noch ganz.

Später war er dann kaputt.

Vorher konnte man genau sehen, was im Nebenraume vor sich ging, und bei Bedarf konnte man durch Knopf-oder Tastendruck korrigierend in den Lauf der Dinge eingreifen.

Als der Monitor kaputt war, entzogen sich jene Vorgänge jeglicher Einsichtnahme; und wenn man einen Knopf drückte oder eine Taste, so war weder vorherzusehen, was das bewirken wird, noch war es möglich, allfällige Wirkungen, so sie eintraten, in irgendeiner Weise zu beobachten. Deshalb drückte man weder Knöpfe noch Tasten und zog es vor, die Dinge sich selber zu überlassen.

Ob Brockifock den Monitor kaputtgemacht hatte, weiß man nicht; doch ist das auch nicht von Belang. Wichtig ist, daß er kaputt war und daß er durch sein Kaputtsein den Kontrollraum jeglicher Möglichkeit beraubte, die Lage zu kontrollieren und zu steuern.

Was für Prozesse das waren, deren Lauf man vom Kontrollraum aus überwachte und korrigierte, soll uns hier weiter nicht interessieren, alsda selbige Prozesse ja nunmehr sich selbst überlassen sind. Hätten wir uns vorher eingeschaltet, als der Monitor noch ganz war, so wäre das sicher etwas anderes gewesen; da hätten wir die verschiedensten Prozesse und Abläufe beobachten können sowie die Veränderungen, welche die verschiedenen Knopf-und Tastendrucke in selbigen hervorgerufen hätten. Was zweifellos recht interessant gewesen wäre.

Aber sicher gibt es aus sonst genügend Interessantes...

© Raymond Zoller