Die Klamurke Belletristik

Kannibalensong

In dem Topf des Kannibalen
Mit dem heißen Wasser drin
Saß ein Mädel, jung an Jahren;
Wasser reicht ihr bis zum Kinn.

Kannibale schürt das Feuer
Unterm Topf. Die Funken sprühn.
Kohlen, meint er, sind zwar teuer,
Doch das Feuer, das muß glühn.

Refrain:
Mägdelein im Wassertopf,
Mädel, rette deinen Kopf!
Laß nicht schlimme Kannibalen
Deine zarte Haut zernagen!
Mägdelein, o rette dich!
Mägdelein! Ich liebe dich!

Kam von weitem hergefahren,
Sie, die nun im Topfe sitzt;
Wollt erleben und erfahren,
Wie die Welt woanders ist.

Doch die schlimmen Kannibalen,
Die im Urwald sind zu Haus
Sind entgegen ihr gefahren
Und erkoren sie sich aus.

Refrain:
Mägdelein im Wassertopf,
Mädel, rette deinen Kopf!
Laß nicht schlimme Kannibalen
Deine zarte Haut zernagen!
Mägdelein, o rette dich!
Mägdelein! Ich liebe dich!

Wind des Schicksals schiebt die Wolken
Vor der Sonne Angesicht;
Doch von seinem Wolkenthrone
Amor auf die Szene blickt.

Legt den Pfeil und spannt den Bogen;
Pfeil der schwirrt und findet's Ziel;
Kannibale schaut das Mädel,
Sagt ganz zart: Ich hab dich lieb!

Refrain:
Mägdelein im Wassertopf,
Mädel, rette deinen Kopf!
Laß nicht schlimme Kannibalen
Deine zarte Haut zernagen!
Mägdelein, o rette dich!
Mägdelein! Ich liebe dich!

Schüttet Badesalz ins Wasser,
Das grad richtig für ein Bad;
Zärtlich tut er sie umfassen,
Reibet ihr den Rücken zart.

Alle Kannibalen heute
Freuen sich und schreien "Hoch!"
Mögen sie auch hungrig bleiben
Feiern Hochzeit ihrem Koch

Refrain:
Mägdelein im Wassertopf,
Mädel, rette deinen Kopf!
Laß nicht schlimme Kannibalen
Deine zarte Haut zernagen!
Mägdelein, o rette dich!
Mägdelein! Ich liebe dich!

Der Text wurde vertont.
Musik: Jon Michael Winkler.
Vortrag: Jon Michael Winkler und Ellinor Lau.
Anhören kann man sich den Song über dieses Link.

Zur russischen Version

© Raymond Zoller